Auf dem Mörikeweg zum Grafenberg und Floriansberg
Bei strahlendem Sommertag starten wir am 3. Juli unter Führung von Elfriede Strohhäcker und Margarete Fuchs eine Wanderung im Albvorland. Vom Wanderparkplatz Grafenberg aus ging es auf dem Eduard-Mörike-Weg ein Stück durch den Ort Grafenberg. Auf einem schmalen Wiesenpfad der an vielen Kirschbäumen vorbei aufwärts gelangen wir zur Kirche. Hier im Pfarrhaus wurde Mörikes Mutter geboren. Weiter durch den Ort, vorbei am historischen Brunnen bis zur Alten Kelter, dann über vielen Stufen ging es bergauf zum Gipfel des Grafenbergs. Hier genießen wir bei einer kleinen Pause die herrliche Aussicht. Wir blicken auf den Jusi, Florian und zur Achalm.
Zurück zum Waldspielplatz führt uns der Weg im herrlich kühlen Laubwald aus ehrwürdigen alten Buche, Eichen, Eschen und Ahorn Richtung Floriansberg. Dabei genießen wir munteres Vogelgezwitscher. An Weinbergen vorbei mit Blick auf Metzingen, das Ermstal und den Albtrauf. erreichen wir den im Schweiße unseres Angesichts den Gipfel. Obwohl der Floriansberg mit seinen 522 m gar nicht so hoch ist, hat man von hier aus einen wunderschönen Ausblick entlang des Albtraufs zum Jusi, zum Hörnle sowie zur Burgruine Hohenneuffen, vom Hohenstaufen bis zum Hohenzollern. Eine Informationstafel berichtet hier über Gustav Ströhmfeld, den Pionier des Schwäbischen Albvereins. Nach seiner Idee und unter seiner Federführung wurden im Bereich des ehemaligen Württemberg ca. 24.000 km Wanderwege anlegte, markiert und kartiert.
Auf dem Rückweg machen wir einen kleinen Abstecher ins Arboretum, einem kleinen Exotenwald mit über 200 fremdländischen Baumarten aus Süd- und Osteuropa, Asien, Nordamerika und Nordafrika. Die Highlights sind mit kleinen Infotafeln markiert. Wir bewundern unter anderem den Gebirgsmammutbaum, dieser Gigant kann bis zu 90 m hoch mit einem Umfang bis 25 m wachsen.
Unterwegs gibt es immer wieder kleine Anekdoten über das Leben von Eduard Mörike zu hören. Nach dem Schulabschluss studierte er Theologie in Tübingen. Danach war er in verschiedenen Gemeinden als Vikar und Pfarrverweser tätig unter anderem in Cleversulzbach, Urach, Oberbohingen, Plattenhard und Ochsenwang, Bad Mergentheim, Lorch, Fellbach. Er haderte aber stets mit diesem Brotberuf. Nach seiner Frühpensionierung mit 42 Jahren widmete sich der Hypochonder und chronisch verschuldete Mörike verstärkt der Schriftstellerei. Er siedelte nach Stuttgart über und gab zeitweise Unterricht im Fach Literatur. Im Jahr 1856 wurde er zum Professor berufen und wurde ein bedeutender deutscher Lyriker.
Bei der Schlusseinkehr im Schlachthof Nürtingen genossen wir im kühlen Schatten Speis und Trank. Resümee: Es war zwar eine scheißtreibende aber schöne und interessante Tour.